Peru Part I – auf der Panamericana 3 Tage längs durch die Wüste Perus zum Titikakasee/ Puno
Den ersten Eindruck, den uns Peru bescherte, war weniger mit großer Freude behaftet. Nachdem wir sicher und problemlos 3.00 Uhr nachts die Grenze von Ecuador nach Peru/ Piura passiert hatten, uns noch genüsslich einen Keks aus meiner Handtasche gönnten, war genau diese Tasche drei Stunden später nicht mehr an Ort und Stelle in der Ablage! Ein Stechen durchströmte meinen Körper, der Panik und dem Heulen nahe… Nach intensiven Suchen wurden wir weiter hinten in der Ablage fündig, halb geleert! An größeren materiellen Wertsachen verloren wir zum Glück „nur“ unsere kleine Digitalkamera… nicht auszumalen der Verlust, hätten wir wie sonst auch immer unseren Laptop in meiner Tasche verstaut oder hätte der Dieb meine Lowepro mit Kamera und Objektiven … und hätte, hätte… Er oder Sie hatte es zumindest sehr nötig und durchwühlte intensiv und nahm alles aus meiner Tasche, was sich wohl irgendwie verscherbeln lässt: unsere kurz zuvor neu erworbene große Zahnpasta, meine Billigsonnenbrille aus Ecuador, mein H&M Sonnenhut, unseren kleinen jedoch vom ideellen Wert großen Spielbeutel, der uns bereits seit vielen Jahren auf unseren Touren begleitet, scheinbar bekommt der Dieb den Yatzispielblock nicht an den Mann, den hat er „witzigerweise“ aus dem Beutel herausgenommen und brav in meine Tasche zurückgetan, ebenso aus unserer Tagebuchtüte nur die Stifte mitgehen lassen. Mein orangefarbenes bereits zum Erkennungsmerkmal avanciertes und ideell wertvolles Hadtuch ist dem Diebstahl ebenso zum Opfer gefallen :( Nichts desto trotz hatten wir absolut großes Glück, dass Er oder Sie sich Zeit lassen konnte und wahrscheinlich beim Hereinkommen die Tasche geschnappt hat – wäre die gesamte Tasche in Hektik entwendet worden, wäre auch das Tagebuch weg!! Waahhhh!!! Die Anzeige beim Busfahrer half wenig, wurden noch beim Einsteigen in Ecuador Taschen und Personen kontrolliert, juckt es beim Aussteigen den Leuten herzlich wenig…
Nach Ankunft in Piura/ Peru war es mir übel beim Gedanken daran, dass ein Fremder meine Tasche durchwühlt hat und natürlich waren für mich für kurz alle Peruaner potenzielle Verbrecher! Schnell wurde ich jedoch abgelenkt von den quietschbunten daherhupenden quirligen und massenhaften Tuk Tuks auf den Straßen. Die Sonne brannte, es war laut, lebendig und orientalisch anmutend. Die Organisation unserer 42-stündigen Busfahrt bis an die Grenze zu Bolivien musste hier in Piura fortgesetzt werden, wobei mein peruanisches Verbrecherbild zunehmend verblasste angesichts der freundlichen und hilfsbereiten Begegnungen mit Einheimischen, Wachmännern und Taxifahrern. Obwohl auch hier wieder ein Taxifahrer kurz nach Aushandeln des Preises vor unserer Nase wegfuhr – ihm passte offenbar unser Gepäck nicht, irgendwie auch verständlich bei diesen kleinen gelben zusammengefalteten Schachteln auf vier Rädern :)
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Was die nächsten 3 Tage folgte, glich wohl ein Müh dem Film „The Terminal“, wir richteten unser Heim und Dasein auf Busterminals und in Schlafbussen aus und bekamen neben cinematischer Bespaßung auf einem Monitor fantastische Ausblicke in die landschaftliche Wirklichkeit Perus.
Auf dünengleichen Wegen schlängelt sich die Panamericana an der rauen Pazifikküste entlang. Der Blick in das unendlich erscheinende Wüstennichts ist vermutlich das, was Aussteigerherzen höher schlagen und die Sehnsüchte nach Abenteuer wachsen lässt. Lediglich der azurblaue Himmel und die farbig gestrichenen Hütten geben dieser Ödnis etwas Lebendigkeit. Wer die Einsamkeit sucht, findet sie hier. Aus dem trockenen Wüstenboden gestampft erscheinen unterwegs die Metropolen Lima und Arequipa, gegensätzlicher kann die Gegend nicht sein! Im Morgendunst zeichnen sich vor eineruns in den Bann ziehenden Wüstenkulisse 2 Vulkankolosse ab. Es geht wieder höher hinauf in der trockenen Weite, die Panamericana entfernt sich von der Pazifikküste und sucht sich den Weg durch ein sandiges Canyon und wie aus dem Nichts dieser unwirtlichen Gegend tauchen kleine mühsam erwirtschaftete grüne Oasen mit weidenden Schafen und bestellten Feldern auf, Werbetafeln, die in diesem kargen verlorenen Landstrich auf Zivilisation hinweisen, fette rote Coca Cola Trucks, die sich hervorragend von dieser eintönigen Landschaftskulisse hervorheben und die kleinen Dörfer mit einer wohlverdienten Erfrischung versorgen :)
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Allmählich verwandelt sich die strandgleiche Hochebene in eine páramobewachsene Hochlandwüste bis auf 4.400m. Und aus der Öde heraus beschert uns das live view watching wenig später ein Bild, was uns sprichwörtlich den Atem raubt – über eine Kuppe aus roten Steinhäusern blicken wir direkt auf den tiefblauen mythischen Titikakasee! Unser Busbahnhofhopping findet in Puno sein Ende. Glücklich aber vollkommen erschöpft lassen wir uns in dieser idyllischen Kleinstadt für 3 Tage nieder, um es zum Einen zur Akklimatisierung zu nutzen, immerhin wird der heilige See mit seiner Höhe von 3.800m als höchster schiffbarer See der Welt angepriesen.
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Zum Anderen wird am 05.November die Ankunft des ersten Inka Manco Cápac und seiner Schwester Mama Ocllo in Puno zelebriert, welche so der Legende nach, vom Sonnengott auf die Sonneninsel im Titikakasee versandt wurden mit einem goldenen Stab der Fruchtbarkeit in der Hand und dem Auftrag im Gepäck, das legendäre Inkareich zu gründen. Mythen um diese Geschichte gibt es viele, die sind sicher spannend und im Internet nachzurecherchieren, spannender für uns war, dieses heilige Fest hautnah miterleben zu dürfen! Wow! Wir lassen für Euch die Bilder sprechen…
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Sollte in dieser Folklorehauptstadt mal nicht gefeiert und getanzt werden, so eignet sich Puno als ein Ort der Entspannung, was wir bis zu unserer Weiterfahrt nach La Paz/ Bolivien zu nutzen wussten :)
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Zum Abschied aus Peru nahmen wir den in rot getauchten Gruß der Morgensonne über den bezaubernden Titikakasee mit ins Handgepäck. Auf Dieses passen wir ab sofort besser auf, sollte die Busfahrt auch noch so unbequem werden mit den Taschen zwischen den Beinen!
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Nun gilt es wieder Daumen drücken für unsere nächste Herausforderung, für die Besteigung des höchsten Berges von Bolivien – dem Vulkangigant Sajama! Für die Akklimatisierung nutzen wir unter anderem das Shopping in Boliviens Hauptstadt, um unsere geklauten Sachen wiederzubeschaffen – für Frau nicht schlecht, zwei Fliegen mit einer Klappe – Shoppen und Akklimatisieren, priiimaaa :)
Von der Zeit in dieser Monstermetropole auf 3.600m und unseren Erlebnissen am Sajama berichten wir dann im nächsten Newsletter.
Wieder schicken wir tausend dicke Sonnenstrahlen zu Euch und beenden die Zeilen mit einem Dankeschön an einen schöpferischen Poeten, welcher durch unsere Reisegeschichten zu diesem Gedicht angeregt wurde:
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“Unterm Sombrero Claudy lacht,nur Kriese schaut noch mit Bedacht,
als ob im Kopf er hätte nur
den nächsten Berg der Summittour.
Wir freu’n uns daß Ihr Urlaub macht,
Euch Land und Leut genau betracht:t,
sogar um Einblick zu gewinnen,
Euch Kirchen anschaut selbst von innen.
Von hier die Nachricht ist nicht lang:
s’geht alles den normalen Gang.
Die Daumen drücken Euch nun weiter,
daß Wetter, Laune….alles heiter.”
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Sonnige Grüße von unterwegs
Claudy y Christian